Mit Impfungen gefährliche Viruserkrankungen eliminieren – Impfgegner bedrohen das Ziel
Nein impfen lass ich mich nicht! Wen erinnert diese von Trotz geprägte hypothetische Aussage nicht an die Bildergeschichte vom Suppenkasper des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann aus der Mitte des vorletzten Jahrhunderts. Mit seinen drastischen Bildergeschichten wollte der Arzt seine Zeitgenossen vor den Folgen von Fehlverhalten warnen.
Wären damals schon die Möglichkeiten des Impfens bekannt gewesen, hätte er vielleicht auch eine Bildergeschichte zum Thema Impfen verfasst und aufgezeigt, wie Impfgegner mit ihrer häufig irrationalen Impfverweigerung nicht nur sich selbst schaden, sondern, um im Bild zu bleiben, andere die Suppe auslöffeln lassen, die sie ihnen mit ihrer Verweigerungshaltung eingebrockt haben. So zumindest kann die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verstanden werden, wenn sie Impfgegner in die Liste der weltweiten Gesundheitsbedrohungen aufnimmt.
WHO erklärt Impfgegner zu globalem Gesundheitsrisiko
Durch Impfungen ist es gelungen, gefährliche Virus-Infektionen weltweit auszurotten. Die Pocken sind ein Beleg dafür. Seit 1980 gilt die Welt als pockenfrei. Nur in spezialisierten Hochsicherheitslaboren leben einige wenige Viren weiter. Sollte das nicht auch für andere Virus-Infektionen gelingen? Klar, sagt die WHO und hat das Ziel ausgegeben, in den kommenden Jahren Masern, Polio (Kinderlähmung) und Gebärmutterhalskrebs (HP-Viren) zu eliminieren. Dazu müssten etwa 95% der Bevölkerung geimpft werden, damit den Viren die Lebensgrundlage entzogen erden kann.
Wie die erfolgreiche Ausrottung der Pocken gezeigt hat, kann das auch gelingen. Wären da nicht Impfgegner, die das Ziel gefährden könnten, wie aktuell eindrucksvoll an den Masern abzulesen ist. Sie sollten gemäß WHO-Zielsetzung bis 2020 vollständig eliminiert werden. Doch anstatt weiter abzunehmen, nimmt die Ziel der Masern-Erkrankungen in den letzten beiden Jahren wieder zu. Schuld daran, so hat die WHO ausgemacht, sind Impfgegner, die ihre Kinder nicht impfen lassen und dabei billigend in Kauf nehmen, dass nicht nur ihre eigenen Kinder, sondern auch die aus ihrem Umfeld wie Kindergarten, Schule und Familie an den hochgradig infektiösen Viren erkranken. Impfgegner führen zu ihrer Verteidigung ins Feld, dass es sich bei den Masern um eine harmlose Kinderkrankheit handeln würde, die Kinder einmal durchgemacht haben müssten, um lebenslang gegen das Masern-Virus immun zu sein.
Auch wenn das mit dem lebenslangen Schutz stimmt, so sind die Masern mitnichten eine harmlose Kinderkrankheit. Komplizierte Verläufe können tödlich enden. Gibt es weitere Gründe und Impfrisiken, die die Gegner anführen können?
Ja, da werden von Kritikern und Gegnern sehr viele Gründe angeführt. Sie reichen von völlig abwegig (Keiner der krank machenden Erreger wurde bisher als existent nachgewiesen) bis hin zu solchen, die durch mangelnde Information zu erklären sind (Mit den Impfstoffen können gefährliche Krankheiten wie BSE, AIDS und Krebs übertragen werden). Auch zynisch fatalistische Argumente (Wir Eltern haben als Kinder diese Infektionskrankheiten auch durchgemacht und gut überstanden) werden ins Feld geführt. Für die heute lebenden stimmt das sogar. Nur nicht für die vielen Tausend, die als Kinder an den Folgen von Diphtherie, Keuchhusten oder Kinderlähmung gestorben sind und wahrscheinlich mit einer Impfung überlebt hätten.
Sachliche Aufklärung kann Impfbereitschaft fördern
Impfkritikern und Impfmüden kann mit sachlicher Aufklärungsarbeit begegnet werden. Dazu bieten das Bundesinstitut für Infektionserkrankungen, besser bekannt unter dem Namen Robert-Koch-Institut, sowie das Bundesinstitut für Impfstoffe, bekannt als Paul-Ehrlich-Institut, umfangreiche Informationen an, die von Kritikern und Beratern als Sachinformation genutzt werden können. Langfristig kann die Ausrottung von Masern und anderen Virusinfektionen nur erreicht werden, wenn möglichst viele Impfgegner überzeugt werden und eine Impfquote von mindestens 95% erreicht wird. Sollte dies durch Aufklärung und Information auf freiwilliger Basis nicht gelingen, droht die Einführung einer Impfpflicht. Vertreter des Berufsverbandes der Kinderärzte und einige Politiker sehen in der Einführung einer solchen Impfpflicht die einzige Chance, Masern bis 2020 bei uns auszurotten.
Tipp: Wer sich in Sachen Impfungen unsicher ist und zusätzlichen Informationsbedarf hat, kann sich von seinem Hausarzt beraten lassen. Auch geben die Homepages des Robert-Koch-Institutes unter https://www.rki.de/ und das Portal Impfkontrolle unter www.impfkontrolle.de wertvolle Informationen und setzen sich gezielt mit den Argumenten von Impfgegnern auseinander.